Studieren in Spanien


Eine international Küche, ganzjährig warmes Klima und die offene, gelassene Mentalität der Einwohner machen Spanien zu einem der beliebtesten Ziele für Studenten. Die durch die Wirtschaftskrise bedingten Veränderungen haben entgegen der Erwartungen dem keinen Abbruch getan. Die wichtigsten Infos zum Studienaufbau, Kosten und den Lebensbedingungen vor Ort findest du in diesem Artikel. 

1  Warum Spanien?

Mit den vielen langen Sandstränden der Costa del Sol und den Kanarischen Inseln über geschichtsträchtige Städte wie Barcelona, Madrid und Sevilla bietet Spanien ein Studieren mit Urlaubsfeeling. In den Unis selbst bleibt die Siesta jedoch aus – es findet viel Frontalunterricht mit Anwesenheitspflicht statt und es wird erwartet, dass die Literaturhinweise ausführlich bearbeitet werden. 

2  Das Hochschulsystem

Es gibt in Spanien 85 Universitäten, 50 davon staatlich, der Rest privat geführt. Eine Einteilung in Unis und FH’s gibt es nicht, dafür einige andere Hochschulformen. Daneben sind spanische Hochschulen in sehr gutem Zustand, da vor der Krise viel in Bildung investiert wurde. Das ist jedoch der einzige Vorteil, der geblieben ist. Viele kooperative Programme wurden gestrichen, auch Dozentenstellen wurden landesweit abgebaut. 

2.1  Hochschulformen
Universidades (públicas / privadas) Gleichen den deutschen Universitäten. Private Universitäten sind meistens unter kirchlicher Leitung, daher gibt es auch entsprechende Regelungen z.B. für die Wohnheime.
Escuelas Universitarias Politécnicas Diese Universitäten haben die Schwerpunkte Forschung und Technik, sind demnach einer deutschen TU ähnlich. 
Escuelas Universitarias / Superiores Ähneln den hiesigen Fachhochschulen, sind aber immer jeweils an eine Universität angegliedert. Anders als in Deutschland erlernt man hier typische Ausbildungsberufe, wie KrankenpflegerIn oder PhysiotherapeutIn. 
Colegios Majores Ebenfalls berufsbildende Schulen.
Business Schools Diese Hochschulen sind meistens Standorte international bekannter Einrichtungen. Hier kann man ausschließlich Management studieren. 
2.2  Aufbau des Studiums
Bachelor Grado 4 J.
Master  Máster 1 J.
Doktor Doctorado 3-4 J,
2.3  Die Leistungsbewertung

Wie bereits erwähnt, legt man in Spanien mehr Wert auf Frontalunterricht, d.h. es werden mehr Mitschriften angefertigt, mit denen sich auf die entsprechenden Klausuren vorbereitet wird. Diskussionsrunden oder Abschlussarbeiten im Rahmen einer Hausarbeit sind unüblich. Jedoch werden mittlerweile an dieser eher altmodischen Didaktik einige Änderungen vorgenommen, um sie an die internationalen Anforderungen anzupassen. Dazu zählt auch die Einführung von Creditpoints, den sogenannten créditos. Daher lässt sich ein Auslandssemester üblicherweise ohne Probleme in das Hauptstudium integrieren. 

 2.4  Englischsprachige Studiengänge

Immer mehr spanische Hochschulen bieten mittlerweile zu Teilen oder komplett in Englisch gehaltene Studiengänge. Hier sollte man sich bei den Hochschulen direkt informieren. Business Schools sind i.d.R. durchgängig englischsprachig. 

3  Stipendien und Bewerbung

3.1 Stipendien und andere Fördermöglichkeiten

Trotz der Kürzungen gibt es immer noch eine Fülle an Stipendien für deutsche Studenten. Der DAAD bietet  hier ein sehr umfangreiches Angebot. Alternativ lässt sich ein Auslands-BAföG oder Bildungskredit beantragen. 

3.2  Sprachkenntnisse

Zugänge zu den spanischen Hochschulen erhält man i.d.R. mit einem deutschen Abitur oder Hochschulabschluss. Zusätzlich wird aber ein sog. Credencial gefordert, welches man bei der Universidad Nacional de Educación a Distancia beantragen kann. Es dient zum Nachweis der erforderlichen Spanischkenntnisse. Alternativ wird auch von einigen Hochschulen das DELE-Zertifikat anerkannt. Zudem gibt es entsprechende Sprachkurse an den Universitäten, um die Kenntnisse zu vertiefen bzw. zu festigen. Weiterführende Studiengänge verlangen oft einen umfangreicheren, akademisch orientierten Test, wie GMAT oder GRE. 

3.3  Bewerbung um einen Studienplatz

Falls du ein komplettes Studium nach dem Abitur in Erwägung ziehst, ist die Universidad Nacional de Educación a Distancia (UNED) die erste Anlaufstelle, da hier die Anerkennung des Abiturs stattfindet. Da jede Hochschule über die Aufnahmekriterien selbst entscheidet, ist es ratsam, sich frühzeitig über Stipendien und Aufnahmeverfahren zu informieren! Masterprogramme kann man sowohl mit einem deutschen als auch einem spanischen Bachelor ohne Weiteres starten. Jedoch ist für die Zulassung in Deutschland zu beachten, dass einige spanische Bachelorprogramme kürzer als die hiesigen sind. Daher können evtl. Zusatzqualifikationen verlangt werden. Gleiches gilt für die Aufnahme zum Masterstudium oder Doktorandenplatz. Die Bewerbung selbst wird bei den Hochschulen selbst durchgeführt. 

4  Formalitäten und Einreise

Der Aufenthalt in Spanien ist erst ab einem Zeitraum über 90 Tage meldepflichtig – also auch bei einem Auslandssemester. Dazu musst du dich im Einwohnermeldeamt (Ayuntamiento) anmelden und eine Aufenthaltserlaubnis (Número de Identidad de Extranjero) im Ausländerbüro (Oficina de Extranjeria) beantragen. Zusätzlich ist die Anschaffung eines Internationalen Studentenausweises empfehlenswert, da er nicht nur als allgemein gültiger Ausweis gilt, sondern auch einige Vergünstigungen beinhaltet. 

Eine Krankenversicherung ist durch die vorhandene deutsche inbegriffen. Dazu sollte eine European Health Insurance Card (EHIC) bei der Krankenkasse beantragt werden. Möchte man das volle Programm, kann man auch eine private Zusatzversicherung abschließen. 

5  Alles auf einen Blick

Studenten in Spanien ~ 2 Mill.
Doktoranden in Spanien ~ 24 300
Deutsche Studenten in Spanien pro Jahr ~ 2 500
Studiengebühren Die Kosten für einen Bachelorabschluss sind üblicherweise niedriger als beim Master. Die Boletín Oficial del Estado veröffentlich alljährlich im September eine Liste aller Hochschulen inklusive der Studiengebühren für das kommende Studienjahr. 
Lebenshaltungskosten  Die Lebenshaltungskosten sind vielerorts günstiger als in Deutschland. Jedoch sind Großstädte wie Madrid oder Barcelona etwas teurer. Ein WG-Zimmer kostet so zwischen 200€ und 400€. Der durchschnittliche Wert für Kost und Logis beträgt 750€/mtl. 
Semesterzeiten
  • Studienjahr: Mitte Sept.-Jun.
  • 1. Semester: Mitte Sept.-Jan.
  • 2. Semester: Anfang Feb.-Jun.
  • In den Sommermonaten bietet jede Universität unterschiedliche Summer Sessions an.

6  Hilfreiche Websites

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