Deine wissenschaftliche Arbeit soll die Professoren überzeugen, aber auch zahlreiche Leser erreichen. Dir scheint die englische Sprache die geeignetere Wahl zu sein? Englisch wird nicht umsonst als „Weltsprache“ bezeichnet. Wer ein größtmögliches Publikum erreichen möchte, der muss praktisch auf diese Sprache ausweichen. Aber ob die wissenschaftliche Arbeit deshalb besser wird, ist noch nicht gesagt.
Das Publikum als Auswahlkriterium der Sprache einer wissenschaftlichen Arbeit
Wer ein Thema wählt, welches einen starken deutschen Bezug hat, der sollte die wissenschaftliche Arbeit auch in Deutsch verfassen. Warum ist dies so? Die Leser werden hauptsächlich aus der Bundesrepublik kommen. Denn im Ausland wird sich häufig nur wenig für dein Thema der wissenschaftlichen Arbeit interessiert.
Anders sieht es jedoch aus, wenn eine Thematik erörtert wird, die global oder zumindest europaweit von Interesse ist. Ist also der Klimawandel das Thema, Bestandteile der EU oder sogar das Weltall, so macht es Sinn die Ausarbeitung in englischer Sprache zu verfassen. Für Themenkomplexe dieser Art gibt es auf der ganzen Welt oder zumindest europaweit Personen, die sich dafür interessieren werden.
Die eigene Qualifikation als Barriere bei der Sprachauswahl
Es mag durchaus Sinn machen auf die englische Sprache auszuweichen, wenn dadurch ein größeres Publikum erreicht wird. Du machst jedoch einen großen Fehler, wenn dies das einzige Kriterium ist. Bevor dieser Gedanke überhaupt aufkommen sollte, müssen die eigenen Englischkenntnisse unter die Lupe genommen werden. Wenn du alles was du auf Englisch liest verstehst, bedeutet das noch nicht, dass du dafür qualifiziert bist, in dieser Sprache eine wissenschaftliche Arbeit zu schreiben.
Bereits 2010 veröffentlichte die Süddeutsche einen Artikel, der sich mit den Arbeitsmethoden der deutschen Wissenschaft beschäftigte. Dort wird thematisiert, dass viele Personen ihre wissenschaftliche Arbeit in Englisch verfassen, obwohl ihnen die notwendige Qualifikation fehlt. Das Ergebnis ist eine Ausarbeitung, die in aller Welt gelesen werden kann. Wer dies jedoch tut, wird den Autor unter Umständen gar nicht ernst nehmen. Dies zählt im Übrigen für die Menschen im Ausland, sowie das im Inland mit gehobenen Englischkenntnissen.
Die Sprache stellt eine Qualifikation dar. Während zum Lesen von Büchern umfassende Vokabel-Kenntnisse benötigt werden, kann allein mit diesen noch keine gute wissenschaftliche Arbeit verfasst werden. Die richtige Anwendung der Grammatik, des Satzbaus und der Interpunktion machen einen fachkundigen Text aus. Gerade bei einer komplexen Thematik, wie es bei deiner wissenschaftlichen Arbeit der Fall sein wird, sollte die englische Sprache perfekt beherrscht werden.
Die wissenschaftliche Arbeit in ihrer Qualität verbessern
Diese Frage solltest du dir schon vor dem Beginn der Ausarbeitung stellen. Nicht selten besteht ein zeitlicher Druck erst nach der Ankündigung einer wissenschaftlichen Arbeit. Hast du dir in den Kopf gesetzt auf Englisch zu schreiben, dann solltest du zunächst die eigenen Kenntnisse auffrischen. Dafür gibt es nur eine probate Möglichkeit.
Durch regelmäßiges Sprechen der Sprache erlangst du die notwendigen Kenntnisse. Ein längerer Auslandsaufenthalt ist dafür das notwendige Studium. Zur Vorbereitung oder auch um die Qualität der Ausarbeitung auf einem hohen Level zu halten, kann auch in heimischer Umgebung mit Verwandten und Freunden auf Englisch kommuniziert werden – sofern diese sich darauf einlassen.