Wie benutze ich Google Scholar?


1. Was ist Google Scholar?

Beim Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten ist eine ordentliche Literaturrecherche ausschlaggebend. Doch dir steht nicht nur die Auswahl der Universitätsbibliothek zur Verfügung. Der Online-Dienst Google bietet speziell hierfür die Suchmaschine Google Scholar. Grundsätzlich ist die Bedienung der beiden Suchmaschinen gleich. Doch Google Scholar bietet durch viele Suchparameter und dem größten online verfügbaren Korpus an wissenschaftlichen Publikationen eine umfassende Grundlage an brauchbarer Literatur, in der man sich erst einmal zurechtfinden muss. 

Bevor du mit der Recherche beginnst, macht es Sinn, sich mit dem Universitätsnetzwerk zu verbinden. Du kannst also entweder direkt von der Uni aus loslegen oder dir einen VPN-Tunnel einrichten. Nur wenn du über diese Netzwerke arbeitest, hast du vollen Zugriff auf Websites, die wissenschaftliche Publikationen zum download anbieten. Hier findest du Erklärungen zur Installation von Windows und Mac. 

 

2. Suchen und finden auf Google Scholar

Im Folgenden zeigen wir dir an einem Beispiel, wie du erfolgreich mit Google Scholar arbeiten kannst. 

Schritt 1: Suchanfrage starten  

 

Auf der Startseite findet sich unübersehbar das Eingabefeld in der Mitte. Hier kannst du einfach Schlüsselwörter oder Stichpunkte eingeben. Denke bei letzteren daran, alle zusammenhängenden Wörter in Anführungszeichen zu setzen. Die einzige Eingrenzungsmöglichkeit auf dem Startbildschirm ist die Wahl der Sprache, welche die Suchergebnisse haben sollen. 

Neben diesem direkten Start kannst du, wie im Bild gezeigt, durch Klick auf den Button oben links ein Sub-Menu öffnen. Hier kann man bereits sehen, dass sich Google Scholar mit dem Google-Konto verknüpfen lässt – dazu später mehr. Auf die drei verbleibenden Features wollen wir kurz eingehen: 

  • Unter den Kennzahlen findest du eine Auflistung der Kategorien, in welche wissenschaftliche Zeitschriften von Google einsortiert wurden. Durch die Sprachauswahl grenzt sich die Anzahl entsprechend ein, im englischen Bereich kann man die Kategorien noch weiter eingrenzen. Die h-Indexe geben Auskunft über Veröffentlichungen und deren Zitationen pro Zeitschrift. So kann man im Falle einer anstehenden Publikation herausfinden, welches Blatt sich für die persönlichen Ansprüche am besten eignet. 
  • Die erweiterte Suche bietet, wie der Name  vermuten lässt, die Möglichkeit die Menge der Suchergebnisse weiter einzugrenzen. Neben bestimmten Autoren und Wortgruppen, lässt sich auch das Veröffentlichungsdatum auswählen, womit die Suche sehr viel effizienter vonstatten geht.
  • In den Einstellungen lässt sich unter anderem die Sprachausgabe verfeinern, die Anzahl der Ergebnisse pro Seite festlegen, eine Verknüpfung zu Services für das automatische Erstellen von Literaturverweisen einrichten oder das Google-Konto mit dem Uni-Konto verknüpfen, damit explizit Ergebnisse aus der eigenen Bibliothek angezeigt werden. Außerdem kannst du die hinzugefügten Google-Konten verwalten und eine Schaltfläche für automatische Zitierangaben in Windows-Browsern einrichten. 
Schritt 2: Suchergebnisse auswählen

Im obigen Bild siehst du die Ergebnisse bei einer einfachen Stichwort-Suche. Hier wurden keine  weiteren Parameter eingegeben, daher ist die Liste entsprechend groß. In der blau umrandeten Spalte sind die weiteren Eingrenzungsmöglichkeiten aufgelistet, darunter die Möglichkeit einen Alert zu aktivieren. Durch eingeben deiner Google Mailadresse erhältst du immer dann eine Benachrichtigung, wenn zu den Betreffenden Stichworten neue Arbeiten veröffentlicht werden. 

Der grün umrandete Button führt wieder in das bereits bekannte Sub-Menu. Hier ist lediglich die Auswahl zwischen „Artikel“ und „Profile“. Mit Klick auf „Profile“ gelangst du zu der Ergebnisliste mit Autoren, die etwas zu dem gesuchten Stichwort veröffentlicht haben. 

Zurück zu den Artikeln. In der Mittleren Spalte sind alle Suchergebnisse zeitlich sortiert. Wie im orange umrandeten Kasten zu sehen, wird der Titel oder die Überschrift in blauer Schrift angezeigt. Die eckigen Klammern geben an, ob es sich um ein komplettes Buch, ein PDF oder nur um ein Zitat handelt. Darunter befindet sich in grüner Schrift der Name des Autos, ggf. der Titel des Sammelbandes, das Jahr der Veröffentlichung und der Verlag. Unterhalb befindet sich eine kurze Zusammenfassung, in welcher die gesuchten Stichworte fettgedruckt sind. Die letzte Zeile enthält wieder einige Features. Mit Klick auf den Stern kannst du die Literatur zu deiner Favoritenliste hinzufügen (sofern du mit deinem Google-Konto angemeldet bist). Daneben findest du Informationen darüber, wie oft die Quelle zitiert wurde und Artikel mit ähnlichem Inhalt. Die Angabe aller verfügbaren Versionen ist hilfreich, wenn du ausschließlich nach neuerer Literatur suchst oder nicht alle Versionen zum Download verfügbar sind. 

Schritt 3: Literatur herunterladen

Kommt die angegebene Literatur für dich in Frage, wird der rote Kasten interessant. Mit diesem Link gelangst du zu der Website, auf dem sich die Quelle herunterladen lässt. Die Eckigen Klammern geben das Format an. Ist nur ein Link zu Google Books verfügbar, kannst du nur eine Vorschau des Buches einsehen. 

 

3. Das leistet ein Google Scholar Profil

Hast du bereits ein Google Profil, kannst du dich einfach damit anmelden. Dadurch erhältst du Zugriff auf Funktionen wie die Favoriten Liste. Wie im Bild zu sehen, kannst du darauf ganz einfach in der oberen rechten Ecke zugreifen. Unter „Mein Profil“ kann man alle nötigen Angaben zum akademischen Grad und Anstellung an einer Hochschule hinzufügen. Durch diese Angaben können Publikationen von dir mit deinem Konto verknüpft werden und sämtliche Zitationen, Artikel o.Ä. mit deinem Namen versehen werden. 

 

4. Mit Suchoperatoren schneller ans Ziel

i. Nach ganzen Phrasen suchen

Keywords sollen in genau dieser Reihenfolge in den Ergebnissen vorkommen.

Suchoperator: ’’KEYWORD’’

Beispiel: ‘’das kulturelle Gedächtnis’’ 

ii. Begriffe ausschließen

Bestimmte zusammengesetzte Wörter mit dem gesuchtem Keyword werden herausgenommen.

Suchoperator: KEYWORD_-SUBKEYWORD

Beispiel: Haus -holz

iii. Synonyme 

Wenn die Ergebnisliste nicht auf Anhieb Lösungen bietet, können mit ähnlichen Keywords bessere Ergebnisse erzielt werden.

Suchoperator: ~KEYWORD

Beispiel: ~Umweltplanung

iv. Dateiformate 

Wenn best. Format benötigt wird bzw. eine Download-Version.

Suchoperator: KEYWORD_filetype:FORMAT

Beispiel: Checkliste Hausarbeit filetype:pdf

v. Alle Keywords sollen nur im Titel vorkommen

Grenzt die Suchergebnisse zielgerichteter ein. Besonders hilfreich, wenn nach Websites gesucht wird.

Suchoperator Titel: allintitle:KEYWORDS

Beispiel: allintitle:Studieren in Nordamerika 

vi. Keywords mit unbekannten kombinieren

Wenn du den vollständigen Titel oder die Phrase vergessen hast, kannst du trotzdem richtige Ergebnis erzielen. 

Suchoperator: KEYWORD1_AROUND(ANZAHL DER FEHLENDEN WÖRTER)_KEYWORD2

Beispiel: Die Leiden AROUND (2) Werther

vii. Fachartikelsuche verfeinern 

Wenn nur Ergebnisse gesucht werden sollen, die als Druck bzw., Online vorhanden sind. Damit kannst du beispielsweise weitergehend recherchieren, ob es Bücher oder Zeitschriften in Bibliotheken zur Ausleihe gibt. Unter +doi wird beispielsweise ausschließlich nach Büchern gesucht, mit -doi werden Bücher ausgeschlossen.

Suchoperatoren für Onlineartikel: KEYWORD_+doi/KEYWORD_-doi

Beispiel: Reformpädagogik +doi/Reformpädagogik -doi

Suchoperatoren für Druckartikel: KEYWORD_+issn/KEYWORD_-issn

Beispiel: Street Art +issn/Street Art – issn 

Suchoperatoren für Bücher: KEYWORD_+isbn/KEYWORD_-isbn

Beispiel: Woyzeck +isbn/Woyzeck -isbn

 

4. Alternativen 

Eine umfangreichere, wissenschaftliche Suchmaschine als Google Scholar gibt es momentan nicht. Einige unabhängigere Unternehmen und Universitäten haben allerdings ihre eigenen Suchprogramme öffentlich zugänglich gemacht und entwickeln diese ständig weiter. Im deutschsprachigen Raum ist die Auswahl noch sehr mau. Die beiden empfehlenswertesten Alternativen sind:

  • Springer Link (Umfangreiche Suchmaschine, die auf komplette Kapitel und Artikel beschränkt ist.)
  • BASE (Suchmaschine mit über 70 Millionen Dokumenten, die viele Suchparameter bietet.)

Kurz und kompakt: Hier findest du 10 Tipps und Tricks zum Umgang mit Google Scholar.

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