So findest du den für dich passenden Studiengang


Nach der Schulzeit stehen viele wichtige Entscheidungen an, die deinen weiteren Lebensweg entscheidend beeinflussen werden. Die wahrscheinlich wesentlichste der sich aufdrängenden Fragen ist die nach dem richtigen Studium. Bis zum Zeitpunkt deines Schulabschlusses war dein Alltag klar von der Schule bestimmt – zwölf oder dreizehn Jahre lang hast du den größten Teil deiner Zeit dort verbracht. Doch mit dem nahenden Schulabschluss drängt sich die Frage auf – „Was nun?“. Zum ersten Mal ist dein Leben in einem wichtigen Punkt nicht mehr fremdbestimmt, sondern ab sofort bist du selbst für die Planung deines Lebenswegs verantwortlich.

Sofern du dich dafür entschieden hast, an einer Universität oder Fachhochschule einem Studium nachzugehen, stellt sich die Frage nach dem Studiengang. Die über 100 Universitäten und mehr als 200 Fachhochschulen in Deutschland konfrontieren Studienanfänger mit der Qual der Wahl zwischen über 10.000 verschiedenen Studiengängen. Für viele Menschen ist die Auswahl des Studiengangs eine der interessantesten und aufregendsten Entscheidungen. Andere wiederum erleben die Studienwahl eher als Qual. Das Gefühl, mit der Entscheidung für ein gewisses Studium einen entscheidenden Fehler zu begehen, der sich später nicht mehr korrigieren lässt, ist weit verbreitet. Die heutzutage schier unbegrenzte Zahl an unterschiedlichen Studienrichtungen macht die Wahl für viele Leute auch nicht einfacher.

Damit für dich die Wahl des passenden Studiengangs nicht zur Qual wird, wollen wir dir in diesem Artikel ein paar wertvolle Tipps mit auf den Weg geben, wie du den für dich „richtigen“ Studiengang leichter finden kannst.

Gibt es den „richtigen“ Studiengang überhaupt?

Das ist natürlich die Grundfrage schlechthin. Die Antwort fällt in den allermeisten Fällen recht leicht: Nein, es gibt ihn nicht. Einige Menschen haben bereits vor dem Studium einen speziellen Berufswunsch, ein ausgeprägtes Interesse oder eine besondere Begabung. Diesen drei Menschentypen wird die Studienwahl in aller Regel deutlich leichter fallen als anderen. Wer beispielsweise Rechts- oder Staatsanwalt werden möchten, sollte natürlich ein Jura-Studium in Angriff nehmen. Wer sich von Kindesbeinen an für Baustellen interessiert, ist mit einem Studium der Architektur oder des Bauingenieurwesens sicherlich gut beraten. Und wer mit einer zeichnerischen Begabung gesegnet ist, für die-/denjenigen könnte natürlich ein Kunststudium naheliegend sein.

Wenn du zu denjenigen Menschen gehörst, die viele Interessen und Stärken in unterschiedlichen Bereichen haben, dann werden dich vermutlich mehrere Studiengänge aus unterschiedlichen Fachrichtungen ansprechen und die Auswahl eines Studiums fällt dir wahrscheinlich nicht ganz so einfach. In der Folge wollen wir dir fünf wichtige Entscheidungshilfen vorstellen, die dir die Wahl hoffentlich ein wenig erleichtern können. 

Entscheidungshilfen

1. Finde heraus, was dich wirklich interessiert

Klingt für dich vielleicht nach einer etwas banalen Sache, aber sie ist gar nicht so einfach wie du denkst. Insbesondere wollen wir das Wort „wirklich“ betonen, denn ein Studium dauert schließlich mehrere Jahre, weshalb es eine sehr wichtige Voraussetzung ist, dass dich die Studienmaterie auch wirklich interessiert.

Viele Schüler/Abiturienten haben keine Vorstellung davon, was sie in einem bestimmten Studium tatsächlich erwartet. Gerade in naturwissenschaftlichen Disziplinen kann der Unterschied zwischen Vorstellung und Wirklichkeit sehr groß sein. Bspw. ist das Mathematik-Studium dafür bekannt, dass man sich sehr intensiv mit theoretischen Grundlagen beschäftigt, die nichts oder nur sehr wenig mit dem Mathe-Unterricht an der Schule zu tun haben. Insofern ist es mglw. ein Fehler, wenn du dich für eine Mathematik-Studium entscheidest, nur weil du dich für Mathe in der Schule interessiert hast.

Selbstverständlich wollen wir dir an dieser Stelle nicht von irgendeinem Studium abraten. Vielmehr ist es uns wichtig zu betonen, dass du in dich gehst und herausfindest, womit du dich in den kommenden Jahren und im Anschluss auch in deinem Berufsleben beschäftigen willst. Deine persönlichen Interessen sollten immer die wesentlichste Grundlage deiner Studienwahl sein.

2. Wo liegen deine Stärken?

Als nächstes solltest du überlegen, in welchem Bereich deine Stärken liegen. Zunächst bieten die Schulfächer eine gute Orientierung. Allerdings können deine Stärken natürlich auch in Bereichen liegen, die in der Schule wenig oder gar keine Beachtung fanden. Vielleicht bist du ja talentiert im Komponieren von Musik. Möglicherweise bist du gut in der Pflege von Tieren oder Pflanzen. Oder doch ein unentdecktes Computergenie.

Mache dir am besten eine Liste mit deinen Stärken und überlege dir, in welchen Bereichen deine Stärken am besten zum Einsatz kommen und welche Studienrichtungen dazu passen könnten.

3. Wie sieht deine spätere Lebensplanung aus?

Auch diese ziemlich schwierige Frage beeinflusst deine Studienwahl. Aber wer weiß denn schon mit knapp 20 Jahren, wie sie/er das Leben gestalten will?

Wir wollen dir ein Extrembeispiel dafür geben, warum du unbedingt auch über diese Frage nachdenken solltest, denn sie kann signifikante Auswirkungen auf deine Studienwahl haben. Wenn du einerseits über ein schauspielerisches Talent verfügst und für dein Leben gern auf der Bühne stehst, anderseits aber ein Mensch bist, der berufliche Unsicherheit nicht leiden kann und lieber eine sichere Anstellung hat, dann entsteht natürlich ein Zielkonflikt. Die Schauspielerei ist nämlich in den seltensten Fällen mit einer Festanstellung verbunden. Du solltest dir also gut überlegen, ob du wirklich eine schauspielerische oder theaterwissenschaftliche Ausbildung machen möchtest, die unweigerlich eine gewisse berufliche Unsicherheit mit sich bringt.

In so einem Fall bietet es sich an, über ein Zweitstudium nachzudenken. Das würde dir die Möglichkeit geben, deinen Entscheidungsspielraum für deine spätere Berufswahl zu erweitern. Du beschränkst dich nicht nur auf einen bestimmten Weg (z.B. Schauspielerei), sondern hältst dir mit deinem Zweitstudium auch andere Türen offen.

4. Praktische Aspekte deiner Studienwahl

Bei der Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Studium solltest du auch praktische Aspekte berücksichtigen. Dieser Punkt ist eng mit der Frage 3 verknüpft. Wenn du beispielsweise ein Mensch bist, für den Geld und ein luxuriöses Leben einen hohen Stellenwert haben, dann solltest du eher eine Studienrichtung wählen, die deine Chancen auf einen besser bezahlten Job erhöht. Generell gesprochen ist es nach wie vor so, dass Studienabgänger aus ingenieur-, natur- und wirtschaftswissenschaftlichen Disziplinen mit höheren Gehältern rechnen können als Leute mit einem geisteswissenschaftlichen Abschluss. Selbstverständlich ist das eine Generalisierung, aber trotzdem solltest du diesen praktischen Geldaspekt im Hinterkopf haben.

Ein weiterer praktischer Aspekt in Bezug auf die Studienwahl ist die Frage nach dem Studienort. In Zusammenhang mit deiner Studienwahl solltest du dich damit beschäftigen, in welchen Städten du dein Wunschstudium überhaupt studieren kannst. Im schlimmsten Fall könnte es nämlich passieren, dass du für dein Studium an einen Ort ziehen musst, an dem du dich überhaupt nicht wohl fühlst. Der Studienort sollte für deine Studienwahl zwar nicht das wichtigste Entscheidungskriterium sein, aber trotzdem solltest du gerne in deiner neuen Uni-Stadt zu Hause sein. Schließlich wirst du mehrere Jahre dort verbringen.

Und nicht zuletzt sind auch die Studiengebühren ein ganz zentraler Aspekt deiner Studienwahl. Insbesondere wenn du dich für ein Studium an einer privaten Hochschule entscheidest, solltest du dir gut überlegen, welche Kosten im Laufe des Studiums auf dich zu kommen. Heutzutage gibt es zwar die Möglichkeit, einen Studienkredit aufzunehmen. Aber du solltest dir bewusst sein, welche Kreditsumme du im Anschluss während deiner Berufstätigkeit abbezahlen musst.

5. Studienberatung

Niemand kann dich besser in Bezug auf einen bestimmten Studiengang beraten als diejenigen Leute, die am nächsten dran sind. Und das sind selbstverständlich die Hochschulen selbst. Heutzutage bieten fast alle Hochschulen in Deutschland eine zentrale Studienberatung an, die deine Fragen rund um das Studium beantworten können. Wir können dir nur raten, dieses Angebot in Anspruch zu nehmen. Wenn du dich bereits für einen bestimmten Studiengang entschieden hast, aber dich noch nicht auf eine bestimmte Hochschule festgelegt hast, dann würden wir dir empfehlen, die verschiedenen für dich in Frage kommenden Unis zu kontaktieren. Kein Studium ist an jeder Uni oder FH gleich, es gibt immer größere und kleinere Unterschiede. Informiere dich darüber, damit du am Ende die für dich passendste Hochschule auswählen kannst.

Ein weiteres gutes Mittel, um sich über eine Hochschule und ihre Angebote zu informieren, sind sogenannte Hochschulinformationstage. Sie geben dir ein umfassendes Bild von der Hochschule und ihrem Studienangebot. Vor allem hast du dabei die Möglichkeit, mit Mitarbeitern der Universität bzw. Fachhochschule ins Gespräch zu kommen und ihnen direkt deine Fragen zu stellen.

Darüber hinaus werden inzwischen in mehreren Städten Bildungsmessen angeboten, an denen viele Universitäten teilnehmen. Dort hast du ebenfalls die Möglichkeit, dich über unterschiedliche Hochschulen und ihr Studienangebot zu informieren und mit dem Hochschulpersonal zu sprechen.

Und zu guter Letzt ist natürlich auch das Internet eine hervorragende Informationsquelle was die Suche nach einem passenden Studiengang angeht. Im Netz findest du eine Fülle an Informationen zu diesem Thema und einige sehr gute und informative Websites. Hier ein paar Links zu den unserer Meinung nach besten Seiten in Sachen „Studienwahl“:

Studienwahl

Hochschulkompass

Zeit

Fazit

Wir hoffen, dass wir dir mit unseren praktischen Tipps die Suche nach und die Entscheidung für einen Studiengang ein wenig erleichtert haben. Orientiere dich an deinen Interessen, Stärken, Lebenszielen und praktischen Aspekten.

Am allerwichtigsten ist uns abschließend jedoch folgende Botschaft: Habe keine Angst davor, dich für ein bestimmtes Studium zu entscheiden, auch wenn du dir vielleicht nicht ganz sicher bist, ob es das richtige für dich ist. Die allerwenigsten Leute wissen vor dem Studium, was sie eigentlich an der Universität oder Fachhochschule erwartet. Möglicherweise wirst du von deinem Studium begeistert sein. Es kann aber auch sein, dass du davon enttäuscht bist. Sollte letzteres der Fall sein, dann ist das kein Weltuntergang. Zum einen kannst du immer noch auf ein anderes Studium umsatteln. Zum anderen solltest du dir bewusst sein, dass die Verbindung zwischen Studium und Beruf in unseren Zeiten viel lockerer ist als es früher der Fall war. Heutzutage ist nur noch für einige wenige Berufe ein bestimmter Studienabschluss Grundvoraussetzung. Sofern du also nicht Arzt (Medizin) oder Apotheker (Pharmazie) werden willst, hast du viel mehr Freiheiten in der Wahl deines Studiums. Nutze sie!

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  • : © jamrooferpix

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