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Wozu zitieren – Der akademische Anspruch
Das wohl wichtigste Merkmal wissenschaftlicher Texte besteht in der Bezugnahme zu Werken anderer Autoren, die deine eigene Argumentation stärken. Dazu werden Aussagen, Bilder, Diagramme o.Ä. in den eigenen Text übernommen bzw. zitiert. Um die allgemein geforderte Vergleichbarkeit im akademischen Standard zu gewährleisten, gibt es standardisierte Zitierweisen, die wir dir in diesem Artikel vorstellen.
Zitierweisen
Zunächst unterscheidet man zwischen In-Text Zitaten, bei denen – wie der Name bereits sagt – in einer Klammer direkt hinter dem Zitat die Referenzen in den Text eingefügt werden. Daneben gibt es die vor allem in Literaturwissenschaften genutzten Zitierweise in Fußnoten. Hier werden die Referenzangaben für eine bessere Lesbarkeit als Fußnote ausgelagert.
Paraphrase VS Zitat
Achte allgemein zunächst auf den Unterschied zwischen indirektem Paraphrasieren und direktem Zitieren. Bei einer Paraphrasierung wird allgemein auf die Quelle Bezug genommen, wenn beispielsweise Forschungsergebnisse zusammengefasst werden oder von anderen Forschern durchgeführte Untersuchungen angesprochen werden.
Direktes oder indirektes Zitat?
Zitate nehmen dagegen direkt Bezug auf den Text der Quelle, einzelne Aussagen oder Textausschnitte werden in die eigene Arbeit übernommen. Erstreckt sich das Zitat über zwei Seiten der Quelle, wird dies mit 123f. angegeben. Bei mehreren Seiten kann je nach Zitierweise und Fachbereich entweder 123ff. oder 123-132 verwendet werden.
Wird das Zitat nicht wortwörtlich, sondern sinngemäß übernommen, so wird es zu einem indirekten Zitat mit veränderter Quellenangabe: (vgl. Müller 2000).
Beispiele
In-Text-Zitate
a) APA
Paraphrasierung
- Neuesten Untersuchungen zufolge, ist mit einem Rückgang der Arbeitslosenquote zu rechnen (Müller, 2019).
- Laut Müller (2019) ist mit einem Rückgang der Arbeitslosenquote zu rechnen.
- 2019 schreibt Müller, dass mit einem Rückgang der Arbeitslosenquote zu rechnen ist.
Direktes Zitat
- Prognosen zeichnen ein positives Bild des Arbeitsmarktes, in dem „mit einem Rückgang der Arbeitslosenquote zu rechnen“ (Müller, 2019, S. 12) ist.
- Dem schließt sich Müller an: „Für das kommende Quartal ist mit einem Rückgang der Arbeitslosenquote zu rechnen“ (2019, S. 12).
Indirektes Zitat
- Grund zur Sorge besteht jedoch nicht, da ein Rückgang der Arbeitslosenquote zu erkennen ist (vgl. Müller, 2019, S. 12).
Sonderfall – mehrere Autoren
- Zwei Autoren
Quellenangabe: … (Müller & Schmidt, 2019)
In-Text-Verweis: … laut Müller und Schmidt (2019) …
- Drei oder mehr Autoren
Erstverweis: … (Müller, Schmidt & Maurer, 2019)
Folgeverweis: … (Müller et al., 2019).
In-Text-Verweis s. 1.
- Sechs oder mehr Autoren
Erstverweis und Folgeverweis: … (Müller et al., 2019)
In-Text-Verweis s. 1.
b) Harvard
Bei dieser Zitierweise werden je nach Hochschule unterschiedliche formelle Vorgaben verlangt. Informiere dich am Besten bei dem Fachbereich, in welchem die Abschlussarbeit geschrieben wird. Eine gute Übersicht findest du hier.
Fußnoten
a) Deutsche Standard Zitierweise
Statt die Quellenangaben direkt hinter das Zitat oder die Paraphrasierung zu stellen, wird in dieser Form eine Fußnote eingefügt, in der sich die formellen Angaben befinden. Das lässt sich einfach mit der entsprechenden Funktion bei Word einrichten. Damit wird auch sichergestellt, dass sich die Angabe der Fußnote immer auf einer Seite mit dem Zitat befindet.
Erstverweis: Nachname, Vorname(n): Titel. Untertitel, Ort: Verlag Jahr, Seitenbereich.
Folgeverweis: Nachname, Jahr, Seite.
Folgeverweis aus gleicher Quelle des vorherigen Zitats: ebd. Seite.
Folgeverweis auf gleicher Seite des vorherigen Zitats: ebd.
Sonderfall – mehrere Autoren:
Erstverweis: Nachname1, Vorname1 / Nachname2, Vorname2 / Nachname3, Vorname3: Titel, …
Folgeverweis zwei Autoren: Nachname 1 & Nachname 2: Titel …
Folgeverweis drei oder mehr Autoren: Nachname 1 et al.: Titel …
Literaturverzeichnisse
An den wissenschaftlichen Text schließt sich i.d.R. das entsprechende Literaturverzeichnis bzw. die Bibliographie an. Dort listest du alle im Text zitierten Quellen en Detail auf. Auch hier gibt es wieder verschiedene Möglichkeiten zum formellen Aufbau. Generell sind die Autoren bzw. Herausgeber alphabetisch zu ordnen. Dabei kommt es lediglich auf den zuerst genannten Nachnamen an. Achte auch darauf, zwischen Monographien und Sammelbänden zu unterscheiden. Bei Monographien reicht i.d.R. die Angabe zu Autors, Erscheinungsjahr, Titel, Untertitel, sowie Hauptsitz und Name des Verlages. Bei Sammelbänden musst du dazu noch den Autor des Essays, dessen Titel und die entsprechenden Seitenzahlen angeben.
Informiere dich in jedem Fall bei dem jeweiligen Fachbereich genau über die Vorgaben zur formalen Gestaltung!