Erasmus-Praktikum: das musst du wissen!


Neben einem Auslandsstudium (den Artikel dazu gibt es hier) kannst du auch ein von Erasmus+ gefördertes Auslandspraktikum machen. Hierbei kannst du deine persönlichen sowie fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten in einem spezifischen Arbeitsumfeld erproben und ausbauen. Diese Erfahrungen im Ausland zu machen, ist eine ganz besondere Herausforderung, du wirst aber auch unheimlich viel dazulernen und tolle Erfahrungen sammeln. Allerdings gibt es einige Voraussetzungen und Fakten, die du kennen solltest, bevor du dich auf die Suche nach einem Praktikumsplatz machst.

Das musst du beachten!

Bewerben kann sich jeder regulär an einer deutschen Hochschule immatrikulierte Student. Gefördert werden sowohl Pflicht- als auch freiwillige Praktika bis zu einer Dauer von 12 Monaten – du kannst diese aber auch aufteilen und zum Beispiel zwei sechsmonatige Praktika absolvieren. Dein Praktikum muss allerdings mindestens zwei Monate (60 Tage) dauern und in Vollzeit absolviert werden. Während der gesamten Dauer deines Praktikums muss sich auch dein Lebensmittelpunkt in dem Land befinden, in dem du das Praktikum machst, dh. du musst auf jeden Fall dort wohnen. Zudem muss das Praktikum einen deutlichen Bezug zum Studium haben. Du kannst sowohl im Bachelor als auch im Master ein Erasmus-Praktikum machen – sogar noch bis 12 Monate nach deinem Abschluss!

Erasmus-Praktikum für Graduierte

Auch nach deinem Abschluss kannst du noch ein von Erasmus+ gefördertes Praktikum absolvieren. Allerdings muss die Bewerbung erfolgen, während du noch als Student immatrikuliert bist. Sonst gelten die gleichen Bedingungen wie bei einem Praktikum während des Studiums. Wenn du bereits während deines Studiums über Erasmus+ gefördert wurdest, kannst du dich nach deinem Abschluss noch um eine Graduiertenförderung für ein Erasmus-Praktikum bewerben. Die von Erasmus+ erhaltene Förderung musst du auch wenn du das Praktikum erst nach deinem Abschluss machst, natürlich nicht zurückzahlen.

Wie viel Geld bekomme ich?

Wie auch bei einem Auslandssemester gibt es im Erasmus+-Programm Länderkategorien, die sich nach den Lebenshaltungskosten im jeweiligen Land richten. Die genauen Fördersätze legt dann die Hochschule im vorgegebenen Rahmen fest. Für Praktikumsaufenthalte gelten folgende Mindest- und Maximalförderbeträge:

  1. Gruppe 1 (monatlich 350 – 700 Euro): Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Liechtenstein, Norwegen, Österreich, Schweden.
  2. Gruppe 2 (monatlich 300 – 650 Euro): Belgien, Griechenland, Island, Kroatien, Luxemburg, Niederlande, Portugal, Slowenien, Spanien, Tschechien, Türkei, Zypern.
  3. Gruppe 3 (monatlich 250 – 600 Euro): Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Malta, ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Polen, Rumänien, Slowakei, Ungarn.

Zusätzlich kannst du wie bei einem Erasmussemester auch Auslands-BAFöG beantragen. Wende dich hierzu am besten an dein zuständiges BAFöG-Amt.

Ob dein Praktikum vergütet wird oder nicht spielt für das Erasmusstipendium keine Rolle.

Nicht jedes Praktikum ist förderungswürdig

Nicht alle potenziellen Praktikumsstellen kommen für eine Förderung infrage. Nicht gefördert werden Praktika in einer EU-Institution, Institutionen, die EU-Programme regeln oder in Botschaften oder Konsulaten Deines Heimatlandes. So sollen Interessenkonflikte oder eine Doppelfinanzierung vermieden werden.

Etwas unpraktisch an der Förderung eines Auslandspraktikums durch Erasmus+ ist, dass du dir erst eine Praktikumsstelle suchen und einen unterschriebenen Vertrag haben musst, mit dem du dich dann für ein Erasmus-Stipendium bewirbst. Du weißt also vorher nicht, ob du eine Förderung für dein Praktikum erhälst oder nicht. Allerdings gibt es auf den Internetseiten der meisten Hochschulen Erfahrungsberichte, Suchmaschinen und Praktikumsbörsen, an denen du dich orientieren kannst.

Wie bewerbe ich mich?

Der Bewerbungsprozess ist bei einem Erasmus-Praktikum etwas umfangreicher als bei einem von Erasmus+ geförderten Auslandsstudium. Wie schon gesagt, musst du dir deine Praktikumsstelle selbstständig suchen. Hierfür stehen dir beispielsweise oben genannte Möglichkeiten zur Verfügung, aber schau einfach auf der Internetseite deiner Hochschule. Dort wirst du sicher einige Informationen zu Auslandsaufenthalten und auch im speziellen zu Erasmus-Praktika finden. Wenn du trotzdem noch Fragen hast, recherchiere doch mal, wer an deiner Hochschule bzw. deinem Institut der Erasmus+-Koordinator ist und mache dir einen Termin für ein Informationsgespräch.

Wenn du eine Praktikumsstelle gefunden und deinen Vertrag unterzeichnet hast, musst du diesen mit allen anderen für eine Bewerbung erforderlichen Unterlagen (auch hierzu wird es bald einen Artikel geben) bei der entsprechenden Stelle an deiner Hochschule einreichen. Hierfür auch einfach mal ein bisschen googeln, an der Uni Mainz heißt die zuständige Stelle zum Beispiel „Abteilung Internationales“. Wir raten dir aber dringend dazu, frühzeitig Kontakt mit den zuständigen Koordinatoren deiner Uni aufzunehmen. Sie können dir helfen, eine geeignete Praktikumsstelle zu finden, weisen dich eventuell nochmal auf wichtige Dinge hin und können dir im Zweifel vielleicht auch noch kurzfristig ein Erasmus-Stipendium beschaffen.

 

Wir hoffen, der Artikel hat dir schon ein bisschen weitergeholfen und dir die wichtigsten Informationen über ein Auslandspraktikum mit dem Erasmus+-Programm gegeben. Weitere Informationen bekommst du auch bei der Nationalen Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit (0800 2014 020, erasmus@daad.de).

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