Eine Doktorarbeit schreiben


Eine Doktorarbeit – oder auch Dissertation – kann sowohl Fluch als auch Segen für ihren Schreiber bedeuten. In jedem Fall stellt es die Königsdisziplin wissenschaftlichen Arbeitens dar, was sich auch in dem zeitlichen Rahmen einer Dissertation niederschlägt. Eine Dauer von fünf Jahren ist für den Forschungs- und Schreibprozess nicht unüblich. Daher sollte gut überlegt sein, ob für den angedachten Forschungsbereich überhaupt eine solche Arbeit sinnvoll ist. Hilfestellungen dazu, sowie zur Themenfindung, Aufbau und Tipps für den Planungsprozess stellen wir in diesem Artikel vor. 

  1. Wann macht eine Doktorarbeit Sinn? Wann ist sie obligatorisch?

Die Gründe für eine Dissertation sind so unterschiedlich wie ihre möglichen Themen. Das Interesse, ein bestimmtes Gebiet eingehend zu untersuchen, sollte dabei an erster Stelle stehen. Aber auch der finanzielle Aspekt im späteren Berufsleben kann ein Faktor sein. Obligatorisch sind Doktorarbeiten aber nur in der Medizin und – zu Teilen – den Ingenieurwissenschaften. Andernfalls kann ein Doktortitel den zukünftigen Arbeitgeber zwar beeindrucken, jedoch sollte man dies gegen den hohen Zeitaufwand abwägen – in der Zeit, die es braucht, eine gute Dissertation zu schreiben, lassen sich schon mehrere Karrierestufen erklimmen. Einige interessante Statistiken zu Doktorarbeiten und Sinnhaftigkeit in verschiedenen Fachbereichen stellen wir in diesem Artikel vor. 

  1. ThemenfindungPromotion

Meist ergibt sich das Wunschthema oder zumindest der Themenbereich aus dem vorangegangenem Studium bzw. dessen Abschlussarbeiten. Inspiration dazu kann sich auch aus einem ersten Blick auf aktuelle Forschungen dazu und entsprechender Literatur ergeben. Dabei solltest du darauf achten, dass es nicht bereits eine Dissertation zu dem gewählten Thema gibt, oder gerade bearbeitet wird. Eine gute Übersicht laufender und bereits abgeschlossener  Dissertationen findest du hier. Generell bieten sich Themen an, die Bezug zu „aktuellen Dingen“ nehmen. In der Naturwissenschaft können das neu gewonnene Forschungsergebnisse oder Arten sein, wogegen sich in der Literatur neu erschienene Bücher gut verwenden lassen. Um den Forschungsprozess zu vereinfachen und zu verhindern dass deine Forschungsfrage ausufert, hilft es die Frage an einem konkreten Fallbeispiel zu betrachten. In diesem Artikel geben wir dir hilfreiche Schlagwörter, nach denen sich eine Fragestellung eingrenzen lässt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die spätere Berufslaufbahn. Bei Berufszweigen, in denen Doktorarbeiten üblich sind oder der reinen Forschung, ist das Thema entscheidend. Nachdem du dich für eine Forschungsfrage entschieden hast, gilt es die Methodik zu wählen. Vergleiche dazu einige gängige, aber auch experimentellere Formen. Nur wenn du dich begründet für eine Methode aussprechen kannst, solltest du sie wählen. Beachte auch hier wieder den Zeitfaktor! 

  1. Doktoreltern finden

Die Wahl des passenden Doktorvaters bzw. -mutter hängt von der Art deiner Promotion ab. Findet diese durch eine Promotionsstelle an einer Hochschule statt oder in einem Promotionsprogramm, ist die Auswahl in Frage kommender Referenten nicht besonders groß bis eindeutig. Alle anderen Promotionsarten gestaltet sich die Suche weitaus schwieriger. In erster Linie sollte überprüft werden, ob an der besuchten Hochschule noch Kontakte knüpfbar sind. Andernfalls bleibt nur die Flucht nach vorne. Suche mit den gewählten Kandidaten das persönliche Gespräch, bereite ein Exposé vor und achte darauf, ob die Chemie stimmt. Schließlich sind die Doktoreltern maßgeblich für die abschließende Prüfung und mögliche Empfehlungsschreiben verantwortlich. 

  1. Aufbau

  • Deckblatt
  • Widmung (optional)
  • Inhaltsverzeichnis
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Einleitung
  • Material und Methoden
  • Ergebnisse
  • Diskussion
  • Zusammenfassung/Fazit
  • Literatur-, Abbildungs-, Tabellenverzeichnis
  • Anhang (optional)

Die Reihenfolge der Teile kann sich je nach Fachbereich oder Forschungsmethode ändern. Allgemein gilt jedoch: halte die theoretischen Grundlagen möglichst kurz. Informationen, die den Lesefluss deiner Arbeit stören, gehören in die Fußzeile. Auch während des Schreibprozesses kann sich eine Gliederung oder verwendetes Material ändern, da sich natürlich erst während der Forschung der Erfolg bzw. Misserfolg feststellen lässt. 

  1. Tipps für den Planungsprozess

  • Mache dir möglichst schon während der Endphase deines Studiums Gedanken über eine Doktorarbeit, so kommst du am schnellsten auch an geeignete Kooperationspartner, etc.
  • Beziehe auch dringend die Finanzierung des Projekts in die Planung mit ein – nicht alle Promovierenden bekommen ein Stipendium oder gesetzlich geregelte Unterstützung. Überlege, wie hoch Material und Fahrtkosten sein werden.
  • Plane langfristig – wann willst du ungefähr mit welchem Teil der Forschung fertig sein? Wann soll der Schreibprozess losgehen? Falls du eine Promotion neben dem Beruf ins Auge fasst, ist diese Website hilfreich. 
  • Erstelle dir einen Zeitplan – wie viele Stunden und wann am Tag werden mit der Dissertation zugebracht? (Lasse genügend Freiraum für Sport und Freizeit!)
  • Nutze Ordnungssysteme, um der Flut an Papier und Material Herr zu werden. Apps können dabei sehr hilfreich sein.
  • Weite die erste Recherche über die Literatur aus – sprich mit anderen Promovierenden und Promovierten, die dem gleichen Fachbereich angehören. Sie können dir hilfreiche Tipps geben, was von dir abverlangt wird und ob ein Thema machbar ist.
  • Sprich regelmäßig mit deinen Doktoreltern aber auch Außenstehenden über die Arbeit – neue Perspektiven schaden nie.
  • Versuche möglichst früh mit jedem Kommissionsmitglied einzeln zu sprechen. Frage sie, ob sie Wünsche zur Abgabe ihres Manuskripts deiner Arbeit haben und welche Vorstellungen sie an die mündliche Prüfung haben. Tipps zu dieser findest du hier.
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