Mit Kritik umgehen ist nicht jedermanns Sache. Aber nicht nur der Umgang mit Kritiken, auch das Kritisieren selbst will gelernt sein. Kritisch hinterfragt zu werden, birgt das Potential sich zu verbessern. Dies ist jedoch nur möglich, wenn die Beurteilung eindeutig ausfällt. Gleichwohl muss der Kritiker den Spagat schaffen und hierbei nicht besserwisserisch wirken.
Nachfolgend haben wir ein paar Tipps für dich, wie du Kritik gut vermittelst, aber auch hinnehmen kannst.
Mit Kritik umgehen: Fachgerecht kritisieren!
In einer Führungsposition oder als Teamleiter ist es dein Job auf Unzulänglichkeiten hinzuweisen? In diesem Fall ist es lediglich destruktiv, wenn nur getadelt wird. Kritik wird bestenfalls mit einem Vorschlag zur Verbesserung vermittelt.
Wie wird Kritik vermittelt?
- Verbesserungsvorschlag:
Wenn die Arbeit durch eine deutliche Bewertung an Fehleranfälligkeit verliert, die Effektivität gesteigert oder die Qualität erhöht wird, müssen Korrekturen vorgenommen werden. Der getadelte Mitarbeiter ist auf einen Weg zu führen, auf welchem er selbst den Nutzen des angesprochenen erkennt. - Vier-Augen-Gespräch: Mitarbeiter durch Kritik zu motivieren und nicht zu demoralisieren ist dein Ziel. Ein Gespräch unter vier Augen ist, gerade wenn harsche Töne angebracht sind, vorzuziehen. Wie viel der Mitarbeiter seinen Kollegen darüber erzählt, ist anschließend ihm überlassen. Diese Art von Autorität wenden zumeist Führungspersönlichkeiten an, die nur wenig in die Belange der eigentlichen Tätigkeit eingebunden sind.
- Humoristisch: Kritik vermitteln ist auch im kumpelhaften Gespräch miteinander möglich. Der Humor nimmt dem Kritikpunkt die Spitze, darf die Arbeit des gegenüber aber nicht ins Lächerliche ziehen. Zur Not sind eher direkte Worte angebracht, als das eigene Anliegen zu verschleiern.
Grundsätzlich ist wichtig, dass bei der Kritik der Unternehmenserfolg im Fokus steht und nicht die kritisierte Person als Einzelnes. Neutralität und der Blickwinkel des Kritisierten sind hierbei nicht zu vernachlässigen. Ein respektvoller Umgang und ein ruhiges, aber bestimmtes Auftreten sind beim Kritisieren erforderlich.
Mit Kritik umgehen: Verbesserungsvorschläge aufnehmen!
Mit Kritik umgehen ist eine Fähigkeit, welche den Arbeitserfolg beeinflusst. Nachfolgend werden einige Tipps diesbezüglich gegeben.
- Chance auf Weiterentwicklung: Jeder Tadel ist eine Möglichkeit sich persönlich oder fachlich zu entwickeln. Mit dieser Einstellung werden die sozialen oder unternehmerischen Fähigkeiten gestärkt. Das Wissen um die Kompetenzerhöhung bringt dich als Mitarbeiter/in persönlich voran. Wer sich aufrichtig für Kritik bedanken kann, darf dies gerne machen. Es darf sich aber nicht sarkastisch anhören.
- Deeskalationsverhalten: Nicht jede Kritik ist berechtigt. Insbesondere wenn der Gegenüber die eigene Person angreift, ist es schwer Ruhe zu bewahren. Dennoch ist die Situation zunächst zu überdenken. Wer hat Recht? Ist der eigene Standpunkt deutlich, so kann ein einem erneuten Gespräch, welches eigenständig – aber unter vier Augen – angeregt wird, auch eine eigene Meinung vertreten werden. Es ist jedoch wichtig vorgesetzt, insbesondere bei einem Fehlverhalten, nicht vor der gesamten Mannschaft in Verlegenheit zu bringen.
- Sich von der Kritik distanzieren: Wird es sehr persönlich? Ist die Kritik ein Angriff gegen die eigene Person? Und ist der Tadel eigentlich gar nicht angebracht? In diesem Fall ist das Motiv des Kritikers zu hinterfragen. Gleichzeitig muss sich von dieser Anfeindung distanziert werden, um sich das Selbstwertgefühl nicht untergraben zu lassen. Mit seinem Verhalten möchte der Kritikgeber vielleicht nur sich selber helfen.
Mit Kritik umgehen: Wer eine große Wut im Bauch fühlt, der schreibt seine Antwort auf das Kritikgespräch nieder. So wird Dampf abgelassen. Der Brief darf dem Kritikgeber natürlich nicht in die Hände fallen. Er ist zu vernichten.
